Deutschland ist Spitze, gemessen an der Zahl der Millionäre. Gleichzeitig wächst jedoch die Zahl der Menschen, die im reichen Deutschland als arm gelten.
Der Multimilliardär Bernard Arnault bemüht sich um einen belgischen Pass - bisher vergeblich. Parallel schafft der Franzose einen Großteil seines Vermögens ins steuerlich günstigere Nachbarland. Begründung: Er wolle lediglich den Fortbestand seines Unternehmens sichern.
Gut, dass wir nur relativ arm sind: Warum die aktuelle Debatte die ungleiche Verteilung der Einkommen völlig außer Acht lässt, erklärt Herbert Schui im Gastbeitrag.
Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft und Sklaverei befinden sich 150 Jahre nach der Verkündung der amerikanischen Emanzipations-Proklamation wieder auf dem Vormarsch
Der Paritätische Gesamtverband stellt heute seinen Armutsbericht vor. "Wir haben Armut auf Rekordniveau", sagte Hauptgeschäftsführer Schneider im ARD-Morgenmagazin und forderte ein Sofortpaket gegen Armut. Arbeitsministerin von der Leyen warnte hingegen davor, die Lage zu dramatisieren.
Ist Armut politisch gewollt, wie es die Nationale Armutskonferenz in ihrem "Schattenbericht" behauptet? Ja, meint Katrin Brand. Denn die Bundesregierung verzettele sich in kleinteiligen Diskussionen anstatt den Menschen Perspektiven zu geben. Und auch etwas hinzunehmen sei eine politische Handlung.
Schlecht bezahlt und arm im Alter: In kaum einem anderen Land ist der Verdientsunterschied zwischen Frauen und Männern so groß wie in Deutschland. Dabei sind gerade junge Frauen oft besser ausgebildet als ihre männlichen Kollegen.
Sozialer Aufstieg fängt bereits in der Grundschule an - endet aber oft auch dort. Besserung ist nicht in Sicht, auch wenn die neuesten Studien kleine Fortschritte zeigen.
Für alte Menschen ist Armut besonders deprimierend, diskriminierend und demoralisierend, weil sie dadurch nicht bloß an Lebensqualität einbüßen, sondern ihnen nach dem Arbeitsleben auch die Würde genommen und ein gerechter Lohn für ihre Lebensleistung vorenthalten wird.
Verwässert und verschleiert: Die Bundesregierung hat ihren Armutsbericht bewusst geschönt. Kritische Passagen zur Vermögensverteilung und zur zunehmenden Einkommensspreizung wurden gestrichen. Der Grund: Die ursprüngliche Version hat nicht "der Meinung der Bundesregierung" entsprochen.
Das Elend vor unserer Haustür: Arte widmet sich in einer Doku-Reihe dem Thema globale Armut. Den Auftakt macht ein Film, der eindringlich zeigt, wie neoliberale Reformen Menschen in ganz Europa langsam ins Abseits treiben - und wie Deutschland dabei mit schlechtem Vorbild voran geht.
LONDON – Es herrscht allgemeine Einigkeit darüber, dass die Krise der Jahre 2008-2009 durch exzessive Kreditvergabe der Banken verursacht wurde, und dass die Erholung dadurch erschwert wird, dass sich…
"Wir hier, ihr dort" - Frankreich: In den "sensiblen urbanen Zonen" steigt die Armut und die Arbeitslosigkeit weiter, die Politik hat bislang keine funktionierende Lösung dafür gefunden
Die Themen Rente und Altersarmut sorgen derzeit für hitzige sozialpolitische Debatten. In dem gerade erschienenen Buch „Armut im Alter. Probleme und Perspektiven der sozialen Sicherung“ - herausgegeben von Christoph Butterwegge, Gerd Bosbach und Matthias
Armut ist in Deutschland vor allem ein urbanes Phänomen: In Leipzig, Dortmund oder Duisburg ist fast jeder Vierte bedürftig, zeigt eine Untersuchung in den 15 größten deutschen Städten. Bessere Werte gibt es allein im Süden und in Hamburg.
Der Utopie des bedingungslosen Grundeinkommens steht eine Realität gegenüber, die hier in zärtlicher Ironie als grundloses Bedingungseinkommen beschrieben werden soll