Wenn E-Reader und E-Books massentauglich werden, was passiert dann mit den Bibliotheken? Ein paar Gedanken zur Digitalisierung der Bibliotheksidee und den Implikationen für die Verlagsbranche.
Der Kampf ums Urheberrecht ist nun auch in Deutschland voll entbrannt. Und das ist gut so. Denn seit GoogleBooks vor fünf Jahren damit begann, die Bestände US-amerikanischer Bibliotheken zu digitalisieren, herrscht große Verunsicherung, insbesondere unter Autoren und Verlegern. Die große Streitfrage ist: Garantieren Unternehmen wie GoogleBooks künftig über das Internet den freien Zugang zum Weltwissen oder enteignen Monopolkonzerne derzeit vor allem dreist die geistigen Urheber und Produzenten?
Im Rahmen der Europäischen Digitalen Bibliothek www.europeana.de unterstützen die Ministerpräsidenten die Einrichtung einer Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB). Ziel ist es, allen Bürgern einen freien und wissenschaftlich verlässlichen Online-Zugang zu Kunst, Kultur und wissenschaftlicher Information zu bieten. Für die Einbringung des eigenen kulturellen und wissenschaftlichen Bestandes in die Europäische Digitale Bibliothek (EDB) ist jeder Mitgliedstaat der EU selbst verantwortlich.
Die Göttinger Universitätsbibliothek besitzt viele alte Bücher. Einigen davon sind die Spuren der Zeit deutlich anzusehen. Um sie weiterhin lesen zu können, ist eine Restaurierung dringend notwendig. Doch fehlt dafür Geld. Eine Patenaktion soll die Schätze retten. Einige der beschädigten Exemplare und wie sie wieder hergerichtet werden sollen, stellt das Tageblatt in der Serie „Bedrohte Bücher-Schätze“ vor:
Sex mit Büchern 2009 am Tegernsee, 4 Uhr morgens: Sie liegt ermattet auf dem Bett, er ist ihr nahe, aber nicht, noch nicht zu nahe, ein paar Kerzen brennen, und sie sagt: Liest Du mir was vor? Er geht zum Bücherschrank, entnimmt einen Band in rotem Halbleder und Büttenpapier, und hebt an: "Ich habe das Unglück, an Gefühle und schöne Leidenschaften nicht zu glauben." Er liest es in diesem Tonfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass er es ernst, sehr ernst meint, aber wenige Seiten später treibt der Vicomte de Nantel schon dreiste Dinge mit einer 11-Jährigen - 18. Jahrhundert halt - und seine Hand vollführt an ihrem Gesicht jede Bewegung, die das Buch
Am Dienstag, dem 17. März 2009, hat die Weimarer Universitätsbibliothek die Förderzusage der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Digitalisierung ihres Altbestands erhalten. Damit ist der Weg dafür frei, dass sich die Universitätsbibliothek mit einem eigenen Beitrag an den Digitalisierungsaktivitäten der deutschen Bibliotheken beteiligt. Im Zentrum stehen dabei die Bestände der Weimarer Bibliothek, die den Vorgängereinrichtungen der heutigen Bauhaus-Universität Weimar zugeordnet werden können.
Leipzig (ddp-lsc). Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) hat Probleme mit der dauerhaften Speicherung digitaler Publikationen. Seit 2006 muss die Bibliothek mit ihren beiden Häusern in Leipzig und Frankfurt auch Netzveröffentlichungen in ihr Archiv aufnehmen, eine befriedigende technische Lösung ist aber noch nicht gefunden. Das Problem sei vor allem die Langzeithaltbarkeit der Daten, sagte der Leiter Benutzung und Archivierung der DNB Leipzig, Jörg Räuber. Zudem müsse ein gigantischer Speicherplatz vorgehalten werden.
Wohin Verlage, Buchhandel und Universitäten durch die ins Auge gefaßte Digitalisierung der Buchbestände ganzer Bibliotheken geführt werden, ist zur Zeit noch nicht abzusehen und daher einigermaßen umstritten. Hier soll nicht von neuerer und neuester Literatur die Rede sein, die aus urheberrechtlichen Gründen nicht vollständig ins Netz gestellt werden darf; das Angebotene kann außerdem nicht mit einem Klick als pdf-Datei heruntergeladen werden.