Johann Georg Sulzers 'Allgemeine Theorie der schönen Künste' war die erste und für lange Zeit einzige Enzyklopädie im deutschen Sprachraum, die das weite Feld der Ästhetik in lexikalischer Form zu systematisieren und darzustellen versuchte. Die zweibändige Erstausgabe von 1771/74 repräsentiert den Erkenntnisstand der deutschen Hochaufklärung und weist in manchen Punkten bereits auf das Kunstverständnis der Klassik voraus. Das Lexikon enthält etwa 900 Artikel zu den bildenden und darstellenden Künsten, zur Musik, Literatur und Rhetorik. In teilweise sehr ausführlichen Darstellungen werden behandelt: Ästhetische Grundbegriffe (z.B. Charakter, Empfindung, Form, Genie, Geschmack, Klassisch, Komisch, Nachahmung, Natur, Pathos, Witz); Geschichte und Praxis der einzelnen Künste und ihrer Genres (Musik, Baukunst, Malerei, Zeichenkunst, Bildhauerei, Gartenkunst, Ballett, Oper, Operette, Theater, Rhetorik); Sach- und Fachbegriffe (z.B. Groteske, Harlekin, Kanon, Lyrisch, Metapher). Die elektronische Ausgabe stützt sich auf die Originalausgabe, die 1771 und 1774 in Leipzig im Verlag Weidmanns Erben und Reich erschien. Ihr Wortlaut wird unverändert und ungekürzt wiedergegeben.