Zusammenfassung
Im Zeitalter digitaler Medien ist das vertraute Schema der Opposition von Mensch und Maschine brüchig, der vormals garantierte Wesensunterschied zwischen ihnen hinfällig geworden. Doch die Bruchstelle selbst wird je verschieden situiert. Im geläufigen Diskurs über die Computerkultur dominiert die anthropologische und instrumentale Ortsbestimmung, mithin ein Vorverständnis des Technischen, das letzten Ensymmetrisch, ihre Korrelation von Eigenschaften oder gar Wesensbestimmungen spiegelbildlich. des nur Leistungstests zwischen rivalisierenden Gegnern anzugeben erlaubt. Doch Identität und Unterschied können wohl kaum mit einem Meßverfahren dingfest gemacht werden, das bereits funktional äquivalente Eigenschaften vergleicht, die einst Menschenprivileg, nun aber nicht minder oder gar weit mehr Domäne der elektronischen Rechenmaschine seien. Die schiere technische Repräsentanz von Wahrnehmen und Denken in digitalen Maschinen heißt aber nur, daß ein bereits ontisch vorgegebenes Kontinuum zwischen Mensch und Maschine unterstellt wird. Und somit auch das Schema der Kontinuität selbst. Dieses nämlich erheischt notgedrungen die Vorstellung einer stets schon vollzogenen, ungebrochen evolutionären (Verbindungs--)Linie zwischen Mensch und Technik. Diese Linie Modell der Progression wie Regression läßt sich zwar verlängern (Technik als Extension des Menschen), kennt aber als solche weder Brüche noch Risse oder Sprünge. Wird sie imaginiert als bi--polare Achse, wozu allemal kultur-- und technikhistorische Ansätze neigen, so lassen sich auf ihr Mensch und Maschine in beliebiger Nähe oder Ferne plazieren.
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