Der Beitrag beschäftigt sich mit den diskursiven Prozessen der Wissenskonstitution in Wikipedia. Den theoretischen Rahmen dafür bildet Foucaults Konzept einer 'genealogischen' Analyse von Macht/Wissen-Regimen. In einem ersten Schritt werde ich zunächst das allgemeine Wiki-Prinzip und die Online-Enzyklopädie Wikipedia im Speziellen knapp skizzieren. Daran anschließend entfaltet der Artikel zweitens den theoretischen Hintergrund, indem zunächst Typen, Ebenen und Funktionen des Widerspruches, wie sie Foucault in der Archäologie des Wissens anführt, präsentiert werden. Darauf aufbauend setze ich mich drittens mit Foucaults Überlegungen zum Konzept 'Genealogie' auseinander. Neben den in der Ordnung des Diskurses postulierten Kontrollprozeduren in Diskursen sollen weiterführend die von ihm nur in Zügen umrissenen Ideen bezüglich diskursiver Rituale und Diskursensembles vorgestellt werden. Im Anschluss daran diskutiere ich Macht/Wissen als zentrales Element seiner Argumentation. Viertens werden anhand zweier Beispielpassagen aus der Diskussionsseite des Wikipedia-Artikels ‟ Verschwörungstheorie ” die Mechanismen der Exklusionsprozesse und diskursiven Konflikte um Deutungsmacht herausgearbeitet. Dabei wird deutlich, dass in den Wissenskonstitutionsprozessen eines Wikipedia-Artikels diskursive Regime wirksam sind, mittels derer zum einen Aussagen auf ihre Plausibilität und Akzeptabilität hin überprüft, angenommen oder verworfen und zum anderen die äußernden Subjekte bestätigt, diszipliniert und gegebenenfalls ausgeschlossen werden.
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