Wie soll sich die Weltpolitik im Syrien-Konflikt verhalten? Darüber kann man sich aus guten Gründen streiten. Oder den Krieg als Plattform nutzen, um das eigene Blatt zu profilieren. (von Frank Lübberding)
Für seine Luftangriffe auf Aleppo und die Blockade im UN-Sicherheitsrat wird Russland heftig kritisiert. Nahost-Experte Günter Meyer macht im heute.de-Interview aber vor allem die USA für die Not der Menschen in Syrien verantwortlich. Und Deutschland? "Hat de facto keinen Einfluss auf die Lage."
Die Erprobung einer direkten kommunalen Demokratie mit emanzipatorischen Zügen stellt die Systemfrage an die Staaten im Nahen Osten, daher rührt die Gegnerschaft
Dieses historische Dokument entstand vor 30 Jahren im Auftrag des Schweizer Fernsehens. Die Weltöffentlichkeit richtete damals ihren Blick auf Zentralamerika, den «Hinterhof der USA», wo es nach amerikanischer Doktrin darum ging, einen Krieg gegen die Ausbreitung des internationalen Kommunismus zu führen. Die Revolution der linksgerichteten Sandinisten in Nicaragua von 1979 beflügelte die Oppositionsbewegung in El Salvador, die sich gegen die ungerechte Verteilung von Land und Reichtum wehrte. Die Diktatur schlug hart zurück. Die Kirche stellte sich in diesem tiefkatholischen Land zunehmend auf die Seite der protestierenden Studenten und Bauern. Allen voran der früher konservativ eingestellte Erzbischof von El Salvador, Oscar Arnulfo Romero. In dieser hochexplosiven Situation drehten der damals jungen Journalisten Otto C. Honegger und Oswald Iten eine packende Reportage. Sie begleiteten den engagierten Kirchenmann, zeigten aber auch die Armut, die Guerilla, die Militärs. Fünf Monate nach Ausstrahlung des Films wurde Romero ermordet. Es war die Initialzündung für einen 12 Jahre dauernden Bürgerkrieg. Der Film gewann 1980 den Prix Unda Monte Carlo.
Die EU will dem syrischen Volk helfen, ohne aber zugleich die Islamisten aufzurüsten. Eine löbliche, aber naive Vorstellung, findet der Geheimdienstexperte Friedrich-Wilhelm Schlomann. Beides zusammen sei unmöglich, der Westen viel zu lang viel zu passiv gewesen.
Seit dem Frühjahr 2011 sind im Syrien-Konflikt nach UN-Angaben über 60.000 Menschen ums Leben gekommen. Weder die oppositionellen Kräfte noch das Regime können derzeit entscheidend Boden gut machen.
Das Massaker von Hula ist ein Wendepunkt im syrischen Konflikt. Die westliche Öffentlichkeit beschuldigt, gestützt auf die UN-Beobachter, die syrische Armee. Diese Version kann auf Grundlage von Augenzeugenberichten bezweifelt werden. Demnach wurden die Zivilisten von sunnitischen Aufständischen getötet. (Von Rainer Hermann)
Syrien hat mittlerweile der Konfessionalismus erreicht. Nur noch die Waffen sprechen. Die Angst der Städter vor einem „failed state“ ist größer als die Sympathie für die Exilopposition. (Von Rainer Hermann)
In Syrien sind bei einem abermaligen Massaker nahe Hama mindestens 55 Menschen getötet worden. UN-Beobachter, die den Tatort aufsuchen wollten, wurden beschossen. (Von Rainer Hermann, Damaskus)
Rafik Schami warf „Prominenz-Journalisten“ vor, „Sympathien für Mörder wie Assad“ zu verbreiten. „Prominenz-Journalist“ Jürgen Todenhöfer verteidigt seine Position.