Die Werbewirtschaft hofft daraus zu profitieren, dass Networking-Nutzer Seiten wie Facebook individuell gestalten können.
Im Gegensatz zu Suchseiten müssen Social Networks und Videoportale wesentlich härter dafür arbeiten, Werbeeinnahmen zu erzielen. Anders als etwa ein Google-Suchmaschinennutzer, wollen die Networking-User auf dem jeweiligen Portal keine anderen Seiten finden oder Dinge kaufen. Gleichzeitig sind aber auch Werbetreibende sehr vorsichtig, wo sie ihre Anzeigen platzieren, denn die Unternehmen können schwer abschätzen, neben welchen Inhalten sich die jeweilige Werbeeinschaltung wieder findet. Wie das Wall Street Journal berichtet, bemühen sich einzelne Plattformen nun, die Werbeschaltungen besser an das überwiegend junge Publikum in den Communitys anzupassen. Denn trotz großem Nutzeransturm auf soziale Netzwerke wird nach wie vor verhältnismäßig wenig auf Werbung geklickt. Traditionelle Online-Werbung wie Banner oder Pop-ups sind bei den Nutzern unbeliebt. Um eine Verbesserung für die werbenden Unternehmen voranzutreiben, entwickelt das Softwareunternehmen Slide Programme, die es einfacher machen sollen, an die Zielgruppe angepasste Onlinewerbung zu schalten. Networking-Nutzer können mit den Programmen Seiten wie Xing, Facebook, StudiVZ oder myvideo individuell gestalten. Dazu startete Slide unter anderem eine Kampagne mit dem Werbekunden Vitaminwater, wobei virtuelle Darstellungen von verschiedenen Flaschen beziehungsweise Geschmacksrichtungen des Getränks von Nutzer zu Nutzer weitergeschickt werden können. Innerhalb von acht Tagen wurden laut Slide zehn Millionen virtuelle Flaschen versendet. Der Instant-Messaging-Service Meebo setzt auf eine ähnliche Strategie: Um mehr Umsatz zu machen will das Unternehmen künftig Werbeanzeigen verkaufen, die von den Nutzern an Freunde weitergeleitet werden können und vereinzelt auch Filmtrailer und Computerspiele enthalten sollen.
[Sarah Obernosterer]07. Mai 2008