Feminismus nach Butler, wie ist das noch möglich? Meines Erachtens brachte gerade die, durch Judith Butler (1990) ausgelöste Infragestellung einer vermeintlich angeborenen Weiblichkeit und die Dekonstruktion von körperlichem Geschlecht neue und politisch wichtige Denkansätze für Feminismen hervor. Um Subjekte dennoch und auch jenseits der Figur der „Unternehmerin ihrer Selbst“ handlungsfähig und widerständig erscheinen lassen zu können, habe ich in meiner Diplomarbeit den Begriff „prozessual-strategische Subjektivität“ entwickelt. Dabei war für meine Konzeption von Subjektivität und Politik zentral, Widerstand sowohl auf theoretischer als auch auf praktischer Ebene zu formulieren und dabei weder auf subjektive Autonomie zu referieren, noch Herrschaftsverhältnisse unbeachtet zu lassen.
James Youniss. Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft ; 1157, Beiträge zur Soziogenese der Handlungsfähigkeit Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1. Aufl. Edition, (1994)237 S. ; 18 cm :: Literaturverz. S. 219 - 237.