Schon vor der Coronakrise herrschte Pflegenotstand in Deutschland, seit Jahren existieren schlechte Arbeitsbedingungen in der Pflege und im Krankenhaus.
FRANKFURT. Polinnen kümmern sich um pflegebedürftige Menschen in Deutschland, in Polen machen das Ukrainerinnen; um die zurückgelassenen schulpflichtigen Kinder sorgen sich Omas und andere weiblich Familienangehörige. Die Forscher sprechen von „Care Chain“, einer Pflegekette, die soziale Ungleichheit im globalen Maßstab fortschreibt. Die Frankfurter Gender-Forscherin Prof. Helma Lutz untersucht mit ihrem Team, wie es diese Migrantinnen, die zwischen ihren Familien und ihren Arbeitsorten häufig hin- und herpendeln, gelingt, die Versorgungslücken in ihren Familien schließen.
Der Name Frauke stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie „kleine Frau“ oder „Frauchen“. Im Forschungsinstitut SO.CON der Hochschule Niederrhein stand der Name „FrauKE“ in den vergangenen 13 Monaten dagegen für ein zukunftsgewandtes Frauenbild, nämlich für das Projekt „Frauen. Karrieren. Entwickeln.“, das sich den Karrierepotentialen von Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen widmete. Drei Wissenschaftlerinnen untersuchten die Aufstiegschancen von Frauen in Pflegeberufen, medizinischen Berufen und sozialen Berufen. Heute stellten sie ihre Ergebnisse im Rahmen der Veranstaltung „Karrierepotenziale von Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen“ vor.
Deutsche Kliniken und Pflegeheime suchen händeringend nach Fachkräften. 30.000 Stellen sind gegenwärtig nicht besetzt. Daher werden inzwischen Fachkräfte aus Spanien verpflichtet. Die ersten von ihnen kehren jetzt wieder zurück. Sie sind entsetzt über die Verhältnisse an deutschen Krankenhäusern.
Die Zahl der Solo-Unternehmer in Deutschland nimmt beständig zu. Besonders kräftige Zuwächse gibt es bei Lehrern und Dozenten, Publizisten und Künstlern, bei pflegerischen Berufen und bei Kosmetikern.
Gesundheit und Pflege gehören zu den wachsenden Beschäftigungsbranchen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist groß, die Qualifizierungswege sind vielfältig und komplex. Hierzu gibt die Ausgabe einen Überblick. Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Akademisierung der Pflegeberufe werden Qualifizierungsbedarfe, neue Aufgaben und Berufsprofile in der Pflege sowie Fragen der Anschlussfähigkeit und Durchlässigkeit von Bildungsgängen in diesem Bereich dargestellt.