Wir können es uns heute gar nicht mehr vorstellen, aber es gab tatsächlich einmal eine Zeit - und eigentlich ist das noch gar nicht so lange her -, in der einem die Bilder eines Unglücks oder eines Verbrechens nicht unmittelbar nach dem Ereignis aus dem Fernsehen oder dem Internet entgegenflimmerten.
Stirbt ein großer Autor, freut sich an erster Stelle der Buchhandel, da sein Lebenswerk mit einem Male in zahllosen Neuauflagen die Regale befüllt. Besonderes Interesse gilt dann meist auch der letzten 'Hinterlassenschaft' des Meisters. In ganz besonderem Maße spannend wird es, wurde der große Meister inmitten seines Schaffens dahingerafft und konnte dieses letzte Werk nicht mehr beenden.
Nein, es war keine Sache des Timings, dass ich ausgerechnet jetzt Michael Crichtons "Der große Eisenbahnraub" gelesen habe. Vergangene Woche, am 4. November 2008, ist der Bestseller Autor im Alter von 65 Jahren an einem Krebsleiden verstorben. Er hinterlässt uns ein ganzes Arsenal an spannenden und mitunter intelligenten Thrillern, deren Thematik oft den Gegenstand aktueller Kontroversen aufgegriffen hat (z.B. Klonen, Nanotechnologie, Schwarmintelligenz, usw.).