Die kurzzeitig vermisste Journalistin Alexandra Föderl-Schmid ist lebend gefunden worden. Seit Dezember sieht sich die stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung öffentlichen Vorwürfen ausgesetzt. Manche sprechen von einer "Treibjagd".
tl;dr: Das Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft steht ganz im Zeichen der von Annette Schavan erwarteten “Rehabilitierung durch die Wissenschaft”. Dieses Fach hat seiner neuen Kollegin also nun schon unbezahlbare Dienste erwiesen. Wie werden andere Fächer im Gunstwettlauf nachziehen, bevor es zu spät ist?
Einen „Kodex zum wissensgerechten Umgang mit Plagiatsvorwürfen“ wünschte sich Annette Schavan im Januar 2013, als die Möglichkeit einer Aberkennung ihres Doktorgrades bedrohlich näherrückte. Nun ist er erschienen: Der aktuelle Band von „Kodex – Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft“ zum Thema „Das Plagiat“.
Auf den ersten Blick geht es beim Plagiatsverdacht nur um das politische Schicksal von Annette Schavan – bleibt sie oder geht sie? Tatsächlich geht es aber um viel mehr, nämlich den Grundcharakter unseres Gesellschaftssystems. Wieso?
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entscheidet heute, ob ein Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) eröffnet wird. Der Ausgang ist offen, meint der Jurist Gerhard Dannemann. Doch sieht er in der Arbeit grobe Verstöße gegen wissenschaftliche Praxis.
Weil er über viele Jahre lang bei sich selbst abgeschrieben hat, ist der bekannte Ökonom Bruno Frey in Verruf geraten. Nun trennt sich die Universität von dem Wissenschaftler – der wehrt sich mit Angriffen auf Kollegen.
Mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet die Bundeswehr heute den zurückgetretenen Verteidigungsminister Guttenberg. Die juristische Aufarbeitung der Affäre beginnt gerade erst. Im Interview mit tagesschau.de erklärt ARD-Rechtsexperte Bräutigam, welche Ermittlungen Guttenberg fürchten muss.
Angesichts der Guttenberg-Debatte hätten die Kulturpessimisten es endlich raffen können: Das Netz ist kein „rechtsfreier Raum“, in dem „geraubt“ wird. Doch leider: Fehlanzeige. (Kommentar von Julia Seeliger)
In Großbritannien gibt es eine neue Suchmaschine, churnalism.com: Sie erkennt in journalistischen Artikeln jene Stellen, die aus PR-Texten übernommen wurden (Felix Werdermann, 02.03.2011 14:15)
Niklas Luhmann, Bayreuth und die Causa Guttenberg – hier zeigt sich, wie ein System des Gebens und Nehmens funktioniert. Das Recht wird kreativ angepasst.
Die Plagiatsdebatte um Verteidigungsminister Guttenberg zeigt, was Merkel & Co. sowie ein Großteil der Bevölkerung von der akademischen Welt halten. Wissenschaft ist für sie so unwichtig, dass man dort krumme Touren drehen kann, Forscher sind nur weltvergessene Eierköpfe. Das Ergebnis: Der Minister ist etwas angesengt, die Wissenschaft in Deutschland aber schwer beschädigt.
Der Baron Münchhausen der deutschen Politik versucht sich auch jetzt wieder aus dem Schlamassel zu ziehen, indem er andere blöd dastehen lässt – allen voran seinen Doktorvater.
Jetzt also doch: Verteidigungsminister Guttenberg will seinen Doktortitel nicht mehr haben. Zu schwer wogen offenbar die Plagiatsvorwürfe. Häufig werden Mogler an den Unis erwischt, einige lassen es auf einen Rechtsstreit ankommen - und scheitern kläglich, wie vier Urteile zeigen.
Des Feldherrn zu Guttenbergs geklaute Diss regt die meisten Leute überhaupt nicht auf. Was die Leute aufregt, ist, wie jetzt auf dem armen Mann herumgehackt wird.
Rücktritt oder nicht: Der Verteidigungsminister taugt nicht mehr als Vorbild. Den Wissenschaftsbetrieb hat er im Vorbeigehen beschädigt, kommentiert Meike Fries.
Daniel Pentzlins Erstsemesterarbeit tauchte in Guttenbergs Doktorarbeit auf. Pentzlin nimmt's aber locker und freut sich, dass die Sozialwissenschaften als "ernstzunehmend" vorkommen.
Der Konstanzer Informationswissenschaftler Rainer Kuhlen sieht Regierungsforderungen nach weiteren Immaterialgüterrechtsverschärfungen als unglaubwürdig an, wenn der unter fragwürdigen Umständen promovierte Minister in der Politik verbleibt
Zwischen Schein und Sein, zwischen Fassade und Substanz, zwischen Ranking und Leistung: Nicht nur Dr. von und zu Guttenberg, sondern auch die deutschen Universitäten galten bisher als "gut aufgestellt". Doch die Plagiatsaffäre um die Dissertation des Verteidigungsministers wirft ein Licht auf die Kultur des Wissens: Belohnt wird längst nicht mehr, wer Neues zu sagen hat.
Ein "armes Doktorandenwürstchen" - so nennt Deutschlands engagiertester Plagiatsjäger den Verteidigungminister. "Es sieht sehr nach Copy und Paste aus", urteilt eine Kollegin über dessen Doktorarbeit. Verliert Guttenberg jetzt seinen akademischen Grad?
2007 promovierte der damals noch unbekannte CSU-Politiker zu Guttenberg mit Bestnote zum Dr. jur. Jetzt sollen bei einer Routineprüfung seiner Doktorarbeit wörtliche Übereinstimmungen zu anderen Texten gefunden worden sein. Der Fall liegt nun bei der Uni Bayreuth. Guttenberg nannte die Vorwürfe "abstrus".
Verteidigungsminister Guttenberg muss sich gegen Vorwürfe wehren, er habe bei seiner Doktorarbeit getäuscht. Nach SZ-Informationen gibt es in seiner Dissertation einige Passagen, die er ohne Angabe von Quellen wörtlich zitiert. Nach den jüngsten Bundeswehrskandalen wird Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg nun neue Kämpfe ausfechten müssen.