Künstliche Intelligenz soll den Menschen dienen und Grundrechte respektieren. Das fordert eine Expertengruppe der EU-Kommission in ihren nun veröffentlichten Leitlinien für die Technologie. Unverrückbare ethische Prinzipien finden sich darin jedoch nicht mehr – Vertreterinnen der Industrie im Gremium haben sie erfolgreich gestrichen.
Sarah Spiekermann, Professorin für Wirtschaftsinformatik in Wien, will nicht den Maschinen die Moral beibringen, sondern Ingenieur*innen und Unternehmen. Wir sprachen mit ihr darüber, wie man ethische Standards für Algorithmen festlegt und warum diejenigen, die Maschinen und Programme entwickeln, sich so selten verantwortlich fühlen.
Die Ethischen Leitlinien der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) wurden am 29. Juni 2018 vom Präsidium der GI verabschiedet. Sie ersetzen die 1994 erstmals formulierten und 2004 überarbeiteten Leitlinien und wurden maßgeblich von der Fachgruppe „Informatik und Ethik“ unter Beteiligung der Mitglieder der GI entwickelt.
C. O'Neil. Carl Hanser Verlag, München, (2017)Deutsche Übers. zu: Weapons of Math Destruction: How Big Data Increases Inequality and Threatens Democracy.