Also ich denke, es ist in erster Linie mal eine unglaublich spannende und sehr hilfreiche Erweiterung der verschiedenen Recherchier-Instrumente, um über Sachverhalte Aufklärung zu bekommen. Es ist aber sehr verführerisch, weil das sehr schnelle Instrumente sind, die das Internet zur Verfügung stellt, und weil sie - denken wir an Google - die Illusion vermitteln, ich könnte mit drei, vier Suchbegriffen etwa in Erfahrung bringen, was die Welt darüber weiß. Schlecht ausgebildete Journalisten übersehen, was sie, wenn sie etwa googeln oder bei Wikipedia nachschauen, dass sie da genau so wie bei anderen Quellen, wie sie früher in Zeitungen oder in Zeitschriften oder sonst wo waren, auch immer interessensgebundene Aussagen vorfinden, die man abgleichen muss mit anderen Interessen. Dass man da nachschauen muss, welche Interessen stehen denn da dahinter, welche Sachverhalte sind da ausgesagt und was für Meinungen sind zwischen den Sachverhalten sozusagen subkutan eingeflochten?