Das hier beschriebene Projekt wurde aus der Taufe gehoben, um eine einfache Frage zu beantworten: Wieso hat der Buckelwal Buckel an seinen Brustflossen?
Auf unserem "Titel-Foto" ist die Brustflosse (Biologen sprechen vom Flipper) des Wals gut zu erkennen. Besonders auffällig sind die ausgeprägten Knubbel (sogen. Tuberkel) an der Vorderkante der Flosse. Diese Tuberkel finden sich ausschließlich bei Buckelwalen; sie sind, genau wie die extreme Länge dieser Flossen einzigartig und charakteristisch für diese Walart. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Natur die Gattung megaptera nicht ohne guten Grund mit dieser Besonderheit versehen hat.
Im Gegensatz zur Schwanzfosse (Fluke) enthält die Brustflosse übrigens Knochen, genau wie ein menschlicher Arm und scheint ähnlich beweglich und flexibel zu sein.
Der Buckelwal ist trotz seiner Größe (10-15 m, 25-45 t) ein sehr wendiger und agiler Schwimmer. Ermöglicht wird dies u. a. durch die im Verhältnis zum Rest des Körpers sehr langen Brustflossen. Dank ihrer ausgefeilten hydrodynamischen Auslegung gestatten sie dem Buckelwal Manöver, zu denen andere, ähnlich große Walarten nicht in der Lage sind. Der Gedanke liegt nahe, daß die Tuberkel an den Flossen ein wesentlicher Grund für ihre strömungmechanische Qualität sind. Zudem ist der Buckelwal ein hinsichtlich Strömungsverlusten durchoptimierter Schwimmer, denn anders wären ihm lange Wanderungen durch die Weltmeere ohne Nahrungsaufnahme nicht möglich.