Einen massiven Leistungsabfall in der deutschen Spitzenforschung sehen führende deutsche Wissenschaftsorganisatione auf sich zukommen: Wichtige Projekte und zahlreiche Stellen für junge Wissenschaftler müssten gestrichen werden, sollten die Institute die Lohnerhöhungen im Öffentlichen Dienst wie vorgesehen aus eigener Kraft finanzieren müssen, schreiben neun Forschungsorganisationen in einem Hilferuf an die Forschungs- und Finanzminister von Bund und Ländern, berichtet der Spiegel.
CERN, DESY, Fermilab und SLAC, die vier führenden Großforschungseinrichtungen in der Hochenergiephysik (HEP), wollen ein gemeinsames Retrievalsystem für die Veröffentlichungen und die sogenannte "Graue Literatur" von Preprints, Konferenzvorträgen und Dissertationen in der Elementarteilchenphysik entwickeln. Das wurde am heutigen Mittwoch auf dem "HEP Information Summit" am DESY bekannt, auf dem in dieser Woche rund 30 Physiker, Informatiker und Vertreter von Wissenschaftsverlagen über Wege zur Verbesserung der Informationsversorgung diskutiere
Die Zuschüsse des Bundes für Forschungsorganisationen und Hochschulen sind nach Informationen der Berliner Zeitung in den vergangenen drei Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen. Das gehe aus dem Bundesbericht Forschung und Innovation 2008 hervor, den das Kabinett heute beschließen will, schreibt die Zeitung. Forschungsorganisationen und Hochschulen sollen demnach dieses Jahr 2,6 Milliarden Euro vom Bund erhalten. 2005 waren es 1,8 Milliarden Euro.
Die Gehälter deutscher Professoren sind international nicht konkurrenzfähig. Das gilt insbesondere für die neue sogenannte W-Besoldung. Die Alexander von Humboldt-Professur soll ein Angebot an deutsche, im Ausland lehrende Forscher sein, das eine Rückkehr an eine deutsche Universität attraktiv macht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dafür ein Preisgeld von jeweils bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Mit insgesamt 50 Millionen Euro fördert die Bundesregierung in Ostdeutschland den Aufbau von acht Zentren zur Spitzenforschung. Sie sollen an Hochschulen und Forschungsinstituten in Dresden, Halle, Greifswald, Potsdam, Jena und Freiberg entstehen. "Es spricht einiges dafür, dass Ostdeutschland hier noch besondere Verstärkung braucht", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) dem Magazin Focus. Ausgewählte Forschungsstandorte sollten "die notwendige Schubkraft erhalten, um im internationalen Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich zu sein", erläuterte sie im Interview mit der Berliner Zeitung Tagesspiegel.
Vom 1. bis 4. April fand in Southampton die Open Repositories 2008 statt , die diesjährige Konferenz der Open-Access-Repository-Entwickler und –Betreiber. Open Access, der entgeltfreie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen, kennt zwei Varianten: Zum einen das Publizieren in kostenlos nutzbaren Online-Zeitschriften, zum anderen die zusätzliche kostenlose Bereitstellung von Artikeln, die zunächst in kostenpflichtigen Journalen erschienen sind, auf Open Access Repositories – denen widmet sich die jährliche stattfindende Open Repository.
Der wissenschaftliche Dokumentenlieferdienst Subito hat nach Inkrafttreten des neuen Urheberrechtsgesetzes seine Vertragsbedingungen deutlich verschärft, die Preise saftig erhöht und E-Mail-Lieferungen stark eingeschränkt. Dabei geht die aus einer Initiative von Bund und Ländern hervorgegangene Einrichtung weit über die geänderten gesetzlichen Bestimmungen hinaus.