Gegen die großen Digitalkonzerne kommt man nicht an? Das ändert sich gerade. Neue Kooperationen zwischen Internetbewegungen und klassischen Gewerkschaften ernten erste Erfolge. Der Fall Youtube zeigt es.
In den letzten Jahren haben in Europa und in den USA Online-Plattformen sprungartig zugenommen, die „dezentrale Arbeitnehmer“, wie Freiberufler, Werkvertragsnehmer und Zeitarbeiter, vermitteln. Auch wenn solche Plattformen die Möglichkeiten einer flexiblen Beschäftigung erhöhen können, unterwandern sie die traditionelle Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die zur Durchsetzung von Arbeitsgesetzen, Bereitstellung sozialer Dienste und Umsetzung der Mitbestimmung erforderlich ist.
Wer im Bereich von Kunst und Kultur kreativ tätig ist, befindet sich oft in einer von vielfachen Unwägbarkeiten und Missständen geprägten Erwerbssituation.
Die Befürworter zeichnen eine schöne neue Welt: In der Zukunft arbeiten wir dank weltweiter Vernetzung, wann und wo es uns gefällt. Zu Besuch am digitalen Fließband. Von Andreas Kraft
Die Internetplattformen, die als Vermittler zwischen Auftraggeber und Crowdworkern fungieren, haben in den letzten Jahren ein erstaunliches Wachstum zu verzeichnen. Insgesamt soll es derzeit über 2.000 Crowdsourcing-Plattformen geben. Die Branche behauptet von sich selbst, dass ihre „Beschäftigten“ jedes Jahr verdoppelt werden. Gewerkschaften sind aufgerufen, Angebote in Beratung und Rechtsschutz auch für Crowdworker zu entwickeln.
Die Arbeitswelt hat auch dank des technischen Fortschritts isolierte Arbeiter ohne Rechte hervorgebracht, die mit Mindestlöhnen abgespeist werden. Darüber wurde auf der Berliner Konferenz gesprochen.