Kommt Bildungspolitik so langsam vom Fleck? 1967 befragte der SPIEGEL den jungen Ralf Dahrendorf zur Hochschulreform. Seine Antworten sind erstaunlich: So forderte er ein Kurzstudium mit dem Titel "Bakkalaureus" - der Lord, der diese Woche starb, hat alles immer schon gewusst.
Aus dem umfangreichen Oeuvre des Soziologen und Philosophen Jürgen Habermas ragen zwei Schriften heraus, mit denen Habermas auf die Entwicklung der digitalen Kommunikation nachhaltig Einfluss genommen hat.
Eine US-Studie hat eine beträchtliche Dunkelziffer von wissenschaftlichem Fehlverhalten in der Forschung zutage gefördert. Definitionsgemäß geht es dabei um Fälle, in denen Forscher bei der Beantragung, Durchführung oder Begutachtung von Forschungsvorhaben Ergebnisse fabrizieren, fälschen oder plagiieren. Wie die Wissenschaftszeitschrift Nature in seiner am morgigen Donnerstag erscheinenden neuesten Ausgabe berichtet, hatte das beim US-Gesundheitsministerium angesiedelte Office of Research Integrity (ORI) dazu insgesamt 4300 von den National Institutes of Health (NIH) geförderte Wissenschaftler an 605 Forschungsinstituten angeschrieben; das NIH ist mit einem Jahresetat von 29,5 Milliarden Dollar der mit Abstand größte Forschungsförderer in den Vereinigten Staaten.
Seit den 80er-Jahren werden mit dem so genannten "Rapid Prototyping" einfache Prototypen für die Industrieproduktion hergestellt. Dabei werden Objekte so aufgebaut, dass ein computergesteuerter Laserstrahl anhand der 3D-Objektdaten Kunstharze oder Stahlpulver Schicht für Schicht erhärtet. Das Objekt wächst gewissermaßen in der Maschine heran. Inzwischen ist die RP-Technik so weit fortgeschritten, dass man bereits Endprodukte damit fertigen kann – die Rede ist inzwischen immer häufiger vom "Rapid Manufacturing". Der Weltmarkt für Maschinen und Dienstleistungen ist mit einem Volumen von 1,1 Millarden Dollar allerdings immer noch bescheiden.
Heute vor 125 Jahren wurde John Maynard Keynes geboren. Er gilt als einflussreichster Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Zu seinen wichtigsten Thesen gehört die Ansicht, dass die Wirtschaft über die Zukunft nichts weiß und dass die Akteure am Markt das Vertrauen in das System verlieren können. Keynes verglich dabei die Wirtschaft mit einem Automobilmotor, bei dem die Lichtmaschine ausgetauscht werden muss: Der Staat kann durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im großen Stil, durch Erhöhung der Staatsausgaben den stotternden Motor wieder in Schwung bringen. Mit seiner Schrift über die "ökonomischen Möglichkeiten unserer Enkelkinder" präsentierte er die Idee der Arbeitszeitverkürzung für alle als Fortschrittsmotor im 22. Jahrhundert, in dem jeder nur 15 Stunden in der Woche arbeitet.