Spuren eines Walls und eines Grabens nahe Trier haben sich als das älteste Römerlager herausgestellt, das bisher in Deutschland entdeckt wurde. Die Anlage bei Hermeskeil aus den 50er Jahren v. Chr. diente offenbar einst als wichtiger Stützpunkt im Krieg gegen die Gallier.
Archäologen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben in der Nähe von Hermeskeil, gut 30 Kilometer südöstlich von Trier im Hunsrück gelegen, das bislang älteste römische Militärlager in Deutschland nachgewiesen und damit neue Erkenntnisse über die Eroberung Galliens gewonnen.
Ein Vorgang wie aus dem kultur- und kommunikationswissenschaftlichen Lehrbuch. 2009 gab es die der Varusschlacht vor zweitausend Jahren gewidmete große Dreifachausstellung in Haltern, Kalkriese und Detmold. Danach sind Römer und Aufständische gleichermaßen in die Schulstuben und Wiederholung-Endlosschleifen der zwei-, drei- oder vierteiligen Dokufictions auf VOX und ZDF-info zurückgekehrt. Die Landesarchäologen und Beschäftigten der einschlägigen Stellen, vor allem des „Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe" widmen sich wieder ihrer alltäglichen Arbeit. Doch regelhafter Fortschritt im Unauffälligen bietet in Zeiten knapper Aufmerksamkeitsspannen und konkurrierender Ansprüche keine Gewähr für die Sicherung kontinuierlicher wissenschaftlicher Forschung.
Die ersten Hinweise gab es vor mehr als 100 Jahren - jetzt ist die Entdeckung endlich geglückt: Archäologen haben ein römisches Militärlager bei Olfen im Münsterland aufgespürt. In der Region ist es der bedeutendste Fund dieser Art seit Jahrzehnten.
M. Konrad, and C. Witschel (Eds.) Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, (2011)
M. Rind. Fundgeschichten - Archäologie in Nordrhein-Westfalen. Begleitband zur Ausstellung in Köln, Römisch-Germanisches Museum, vom 19. März bis 14. November 2010, 9, von Zabern, Mainz, (2010)