Im Netz nutzten Redaktionen teils nicht mal "einfachste Überprüfungsmechanismen", bevor sie Falschmeldungen verbreiteten, kritisiert der Investigativ-Reporter Georg Mascolo. Journalismus müsse ein "Ort der Mäßigung" sein.
So lange Menschen zusammenleben, belügen sie sich. Und schon immer dienten Desinformation und Propaganda dazu, politische Ränkespiele zu beeinflussen. Warum also die aktuelle Aufregung um Fake News? Weil soziale Medien für ein stetig wachsendes Bombardement aus Unwahrheiten wie ein Verstärker wirken.
Das Internet lässt er sich ausdrucken, doch von Sprache versteht er was: Wolf Schneider sagt, lebendig und klar zu schreiben, ist in Blog und Twitter wichtiger denn je.
Immer mehr Menschen in Niedriglohnländern denken sich absurde Nachrichten aus. Mit billigen Geschichten verdienen sie mehr Geld als mit billiger Kleidung.
Still und leise hat Facebook den "Explore Feed" eingeführt, der Nutzer zu Content außerhalb ihres Freundeskreises führen soll. In einigen Regionen testet der Konzern aber andere Optionen, die dieser Feed ermöglichen kann.
[extern] Christian Selz analysierte für seine Abschlussarbeit an der [extern] Hochschule Bremen insgesamt 476 Berichte und Meldungen der Agenturen dpa, AP, AFP und ddp zu den Protesten gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm. Dabei fand er heraus, dass das "Verhältnis der Agenturen zur Polizei [...] deutlich weniger distanziert [war] als [...] zur Partei der Demonstranten."
Es fehlt nicht an Büchern, sondern an Lesern. Nach Schätzungen kommen auf gieie von angestammten Verlagen veröffentlichten Titel noch einmal ebensoviele von Selfpublishern. Branchenexperte Porter Anderson resümiert die Entwicklungen im Buchmarkt.
Die Digitalisierung birgt in der Tat eine grosse Chance hinsichtlich Vielfalt, weil jeder plötzlich mitdiskutieren kann. Die zentrale Frage ist damit aber nicht gelöst: Wie gelingt es, den Wert des Journalismus auch an verantwortungsvolle Organisationen zu binden, und wie sieht ein tragfähiges Finanzierungsmodell aus?
Fünf Jahre lang hat die DW User-Kommentare unter den eigenen zugelassen. Warum es unumgänglich wurde, die Funktion zu schließen, begründet Chefredakteurin Ines Pohl.
It has been just over a year since the launch of the WikiTribune pilot, and we’ve learned a lot. Our goal is to stay in “pilot” for another 6 months to a year and then move to “beta”. These are subjective descriptions, but they are important as an indicator of how we are thinking about our progress so far.
Alle Onlinequellen, die im Buch Die Kunst der Recherche verwendet wurden, finden sich hier in alphabetischer Reihenfolge und nach Möglichkeit klickbar:
Mit dem Startup „Reporterfabrik“ will er „durch die Qualifizierung von Nicht-Journalisten und Journalisten“ den Weg in eine „redaktionelle Gesellschaft“ begleiten.
Kritisch dazu: https://medium.com/deutsch/journalismus-ist-wenn-wir-es-sagen-fabrik-5127dd8981b5#.w33b5yvj2
und: https://www.heise.de/tp/features/Facebook-Wahrheitspruefer-Correctiv-verstrickt-sich-in-Widersprueche-3605916.html
Im September folgt die Wachablösung in der Champions League - aus medienpolitischer Sicht. Dann ist die Fußball-Königsklasse nur noch im Pay-TV zu sehen, beim bisherigen Platzhirsch Sky und erstmals dem Streamingdienst DAZN. Ein erster Schritt in eine neue Zeit, in der der Sportrechtemarkt neu aufgerollt wird.
Wer Meinungsfreiheit gewährleisten und Zensur verhindern will, muss Medien und soziale Netzwerke demokratisieren. Das zeigt ein Blick in die Entwicklungsgeschichte der Zensur.
Einem Wissenschaftler Geheimdienst-Verbindungen vorzuhalten erfordert Sorgfalt, urteilte das Landgericht Berlin. Geklagt hatte ein Informatik-Professor.
Die Mainzer Kommunikationsexperten Andrea Beyer und Lothar Rolke haben gemeinsam mit Studenten mit "Deutschland Deine Blogger" einen genauen Blick auf die deutsche Blogszene geworfen.
„Wenn anerkannte Presseausweise künftig nicht mehr an Blogger und nebenberufliche Journalisten ausgegeben werden, droht eine empfindliche Einschränkung der Pressefreiheit.Immer mehr Journalisten müssen ihrem Beruf nebenher nachgehen.“
Videoblogs boomen, aber im Wachstums- und Kommerzialisierungsrausch droht der Zauber des Mediums unter die Räder zu kommen. Eine Gruppe bekannter Youtuber will mit einem Verein Alternativen entwickeln und über Inhalte reden, nicht über Klickzahlen. Sie suchen auch nach ihrem eigenen Selbstverständnis.
"Wir vermitteln die Nutzung des Munzinger-Archivs kontinuierlich bei unseren Schulklassenangeboten. Aber für junge Leute ist es schwer zu begreifen, wo der Unterschied zwischen Wikipedia und solchen geprüften Informationen liegt."
Eine neue Studie signalisiert nicht das Ende des Buches, aber das Ende einer geschlossenen Lesewelt. Aber wie kann man sechs Millionen verloren gegangene Buchkäufer wieder zurückgewinnen? Ein paar Überlegungen dazu.
Weltweit saßen zum Stichtag 1. Dezember mindestens 348 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis, sechs Prozent mehr als vor einem Jahr – die meisten von ihnen in der Türkei, in China, Syrien, Ägypten oder dem Iran. Darunter sind neben 187 professionellen Journalisten auch 146 Blogger und Bürgerjournalisten sowie 15 sonstige Medienmitarbeiter.
Die Idee ist verführerisch: Wer es etwa schafft, jeden Monat ein 300-Seiten-Buch auf einer Self-Publishing-Plattform zu veröffentlichen, dabei eine Gemeinde von 5000 Facebook-Fans bei Laune zu halten und auf allen Kanälen präsent zu sein, kann zumindest in der Theorie die Personalunion von Autor und Arbeitgeber vollziehen und seinerseits Honorare bezahlen für Lektorat, Coverdesign und Buchhaltung. In der Praxis allerdings werden solche Träume selten wahr...
Seit drei Jahren hat die Rundfunkkommission der Länder nun schon den Auftrag, einen zeitgemäßen Telemedienauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorzulegen. Und damit auch die Möglichkeit, die überflüssige Depublizierungspflicht abzuschaffen. Im Frühjahr 2017 wird ein Ergebnis erwartet – wir haben die aktuellen Positionen der Länder zusammengetragen.
Um Fake News zu erkennen, hat Facebook sich das Recherchezentrum Correctiv als Partner ausgesucht. Dessen Geschäftsführer David Schraven erklärt, wie eine kleine Redaktion all der Falschmeldungen Herr werden soll.
Am Mittwoch, dem 8. Februar, werden wir die Kommentarspalte auf NZZ.ch bei den meisten Artikeln deaktivieren. Stattdessen tauscht sich jede Woche ein Autor unter seinem Artikel mit den Lesern aus.
Ein Reporter von Deutschlandradio hat zuletzt mehrere seiner Stücke gefälscht, er griff dabei auf Material anderer Medien zurück und machte das nicht transparent. Der Sender hat bereits reagiert und sich von dem Mitarbeiter getrennt.
The company hit a milestone in the fourth quarter, passing $800 million in annual digital revenue, an amount that came more from readers than advertisers.
Mich interessiert vor allem, dass wir digitalisierten Menschen uns anders orientieren als früher. Dank Google beispielsweise ist eine neue Form von Wahrheit dazugekommen: Nicht mehr der wissenschaftliche Fakt, sondern die ‘statistische Wahrheit’ ist ausschlaggebend. Wenn ich nicht weiß, ob ‘Sauerstoffflasche’ mit drei F geschrieben wird oder nicht, kann ich es googeln. Für das Ergebnis spielen Algorithmen eine essenzielle Rolle. Es ist nicht mehr nur der authentische Experte, der garantiert, dass etwas wahr ist, sondern eine Vielzahl von Quellen. Erst dank Algorithmen können wir uns über diese eine Übersicht verschaffen.
Das US-Unternehmen Automated Insights beliefert Medienhäuser mit Software, die vollautomatisch Artikel für deren Publikationen erstellt. Die futurezone hat nachgehakt.
Auch wenn Flattr & Co. nur eine Stütze darstellen können und sollen - bisher erfüllen sie diese Aufgabe eher mangelhaft. 5.590 Flattr-Klicks konnte die taz verzeichnen, was einen durchschnittlichen Flattr-Betrag von 17,7 Euro-Cent entspricht. Für den ganzen Artikel. Wer glaubt, dies könne die Finanzierung stützen, der irrt gewaltig.
Reader Analytics, das Auswerten des Leserverhaltens: Für Amazon ist das seit Jahren Alltag – während Verlage auf diesem Feld gerade ihre ersten Schritte tun. In welchem Tempo sie unterwegs sind und was sie sich von dem Verfahren versprechen: Die IG Digital im Börsenverein holte das Thema bei der Frankfurter Buchmesse auf die Bühne.
Die deutschen Verleger schaufeln ihr eigenes Grab: Ihre Medien verlangen mit höchstem Nachdruck, dass Facebook endlich Verantwortung für seine Inhalte übernimmt. Sie wollen, dass Facebook ein Verlag wird.
The Guardian, Tuesday 12 July 2016 06.00 BST. -- Social media has swallowed the news – threatening the funding of public-interest reporting and ushering in an era when everyone has their own facts. But the consequences go far beyond journalism