Außerdem beklagt Kiefhaber die hohen Kosten für Tinte und Papier. Dazu kommen die Schwierigkeiten, die Texte im Internet zu finden. Wenn er sich den Stoff hingegen selbst aus den Büchern der Bibliotheken kopiert, ist dies für ihn mit einem enormen Mehraufwand verbunden. Patrick Steib, der Soziologie und Kunstgeschichte studiert, findet die Situation ebenfalls beklagenswert: «Unter der Mehrarbeit für Studenten leidet der Lernerfolg, weil man sich wegen des höheren Aufwands weniger Texte besorgen und damit auch lesen kann.»
Welche Funktionen müssen Bibliotheken der Zukunft erfüllen? Haben Bibliotheken gegen die Google Buchsuche oder die aggressive Verkaufspolitik der Verlage überhaupt eine Chance? Ist eine Kooperation von staatlich finanzierten Bibliotheken und kommerziellen Informationsanbietern unausweichlich? Auf dem Podiumsgespräch anlässlich des 90. Geburtstages der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft diskutierten am vergangenen Sonntag Forscher, Google und Wikipedia zentrale Fragen rund um die Informationsbeschaffung im 21. Jahrhundert.
In jeder Bibliothek gibt es Bücher, die begehrt sind und andere, die nie gelesen werden. Die Bücher selbst schweigen dazu. Nur die Verwaltung weiß, welches Werk besonders attraktiv ist, und welches ein Ladenhüter. Wir haben die drei großen Hochschul-Bibliotheken in der Region gebeten, eine Hitliste der am häufigsten ausgeliehenen Bücher im Jahr 2008 aufzustellen.