Yahoo würde scheinbar gerne mit AOL von Time Warner zusammen gehen. Doch Rupert Murdoch's News Corp und Microsoft wollen sich jetzt gemeinsam die unwillige Braut schnappen.
Das Taktieren geht weiter: Nun zieht Yahoo den eigentlich größten Konkurrenten Google als Trumpfkarte in der Auseinandersetzung um eine mögliche Übernahme durch Microsoft aus dem Ärmel. Yahoo testet mit Google eine Kooperation bei Online-Werbeanzeigen. Die zunächst befristete Aktion gilt als Probelauf für eine mögliche weitergehende Zusammenarbeit. Yahoo hatte stets betont, strategische Alternativen zu einem Verkauf zu prüfen, dabei war bereits eine Kooperation mit Google etwa bei Suchmaschinentechnik im Gespräch, wobei Yahoo die eigenen Portal-, Mail- und Inhaltsdienste auf der Basis einer Kooperation mit dem Konkurrenten weiter ausbauen wollte.
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Microsoft zeigte sich ziemlich verschnupft wegen der Pläne von Yahoo und Google: Eine Zusammenarbeit der beiden Firmen brächte Google bei Suchanzeigen einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent, warnte der Softwarekonzern vor dem Entstehen eines neuen Quasi-Monopols. Dies würde den Wettbewerb dramatisch einschränken. Allerdings rechnen auch Branchen- und Kartellrechtsexperten bei einer Kooperation von Google und Yahoo auf dem Online-Anzeigenmarkt mit starken Bedenken der Wettbewerbshüter. Microsoft dagegen hat immer betont, mit dem Kauf von Yahoo die bereits bestehende Dominanz von Google bei Internet-Suche und Online-Werbung brechen zu wollen. Der in den USA und in der EU wegen Verletzung des Wettbewerbsrechts und missbräuchlicher Ausnutzung einer Monopolstellung rechtskräftig verurteilte Softwarekonzern hatte zur gewünschten Übernahme von Yahoo hervorgehoben, dies würde den Wettbewerb fördern. Dies betonte Microsoft nun auch erneut in seinen Kommentaren zur Yahoo-Google-Kooperation.