Die Unstatistik des Monats März heißt 23%. So hoch ist der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern, der im Umfeld des Equal Pay Day eine hohe mediale Aufmerksamkeit erfahren hat und selbst im Bundestag Gegenstand einer Debatte war. Dieses durchschnittliche Lohndifferential enthält jedoch keinerlei Information darüber, ob bei der Entlohnung Frauen und Männer wirklich ungleich behandelt werden. Dies liegt darin begründet, dass mit dem durchschnittlichen Lohndifferential „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden.
Was verdient die Frau?
Auf eigenen Beinen stehen! – das ist jungen Frauen im Erwerbsleben am allerwichtigsten. Doch die Realität sieht oft anders aus. Ausbildung, Elternzeit, Ehe: Viele Entscheidungen haben weitreichende Folgen. Das DGB-Projekt „Was verdient die Frau? Wirtschaftliche Unabhängigkeit“ in Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ informiert und bietet durch die Verknüpfung mit Facebook und Twitter die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.
Im langwierigen Kampf um bessere Eingruppierungsregelungen erlebten die Bibliotheksbeschäftigten seit 2011 durch die neue Entgeltordnung der Tarifgemeischaft der Länder (TdL) zuletzt Jahre der tiefen Frustration – nun ist zur Abwechslung einmal Feierstimmung angesagt: Die zum 1. Januar 2014 in Kraft getretene Entgeltordnung des Arbeitgebers »Bund« (EntgO Bund) stellt für Bibliotheksverhältnisse eine regelrechte Sensation dar. Die damaligen Slogans des Berufsverbands Information Bibliothek (BIB) »Bachelor heißt E 9 – lebenslänglich!« und »FaMIs machen’s für E 2 – Hauptsache Arbeit!?« sind nun beim Bund nicht mehr angebracht…
In kaum einem EU-Land ist die Lohnkluft zwischen Männern und Frauen größer als in Deutschland. Das IW Köln behauptet, Frauen nähmen die Benachteiligung freiwillig in Kauf. Das ist nicht nur falsch - es verstört.
In diesem Wiki finden Sie Artikel, Informationen, Dokumente und interessante Anregungen zu den Themenkomplexen Entgelt(un)gleichheit, Gender Pay Gap (geschlechtsspezifische Entgeltlücke) sowie zum Equal Pay Day in Deutschland und weltweit.
Im öffentlichen Dienst kann von Entgeltgleichheit keine Rede sein. Trotz eines formal diskriminierungsfreien Besoldungsrechts und formal diskriminierungsfreier Tarifverträge gibt es auch im öffentlichen Dienst Einkommensdifferenzen zwischen Männern und Frauen. 7,3 Prozent betrug nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes der Verdienstunterschied 2010. Nach Berechnungen des DGB verdienten Beamtinnen und Richterinnen im Jahr 2009 rund 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Besonders deutlich sind die Entgeltunterschiede im mittleren und im höheren Dienst.
Die durchschnittlichen Entgelte von Frauen liegen in Deutschland immer noch 22 Prozent unter denen von Männern. Daran hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert. In einzelnen Berufen ist die Lohnlücke sogar deutlich größer. Deutschland ist damit beim Thema Entgeltgleichheit eines der Schlusslichter in Europa.
Der Equal Pay Day (EPD), der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, macht auf den bestehenden Gender Wage Gap aufmerksam und wird in zahlreichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen. Der Aktionstag in Deutschland markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Arbeitszeit: der absolute Euro-Wert der durchschnittlichen Entgeltdifferenz von 22 % entspricht einem Zeitraum von 80 Kalendertagen. In anderen Ländern kennzeichnet er symbolisch oder rechnerisch den Tag, ab dem Frauen unentgeltlich arbeiten.