Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten diskutiert die Branche Firmenübernahmen und
Konkurse sehr vehement. So geschah es auch als bekannt w urde, daß das Horner Druckhaus
Berger dieWiener Manz Crossmedia aufkaufte. JanWeinrich erkundigte sich über die
Hintergründe und die Zukunftsaspekte dieses Deals.
Die Marktkonsolidierung bei Online-Werbevermarktern hält an. Nachdem vergangene Woche bekannt wurde, dass Google mit einem Übernahmepreis von 3,1 Milliarden Dollar (2,29 Mrd. Euro) im Kampf um Doubleclick Microsoft und Yahoo überboten hatte, gab am vergangenen Freitag der Schweizer Werbevermarkter Goldbach Media AG die vollständige Übernahme von Adlink Schweiz und Österreich bekannt. Die Goldbach Media Gruppe, ein in der Schweiz führendes Werbevermarktungsunternehmen für elektronische und mobile Medien, war zuvor bereits mit 50 Prozent an der schweizerischen Tochter der Adlink Internet Media AG sowie mit 70 Prozent an der österreichischen Adlink beteiligt.
Das Taktieren geht weiter: Nun zieht Yahoo den eigentlich größten Konkurrenten Google als Trumpfkarte in der Auseinandersetzung um eine mögliche Übernahme durch Microsoft aus dem Ärmel. Yahoo testet mit Google eine Kooperation bei Online-Werbeanzeigen. Die zunächst befristete Aktion gilt als Probelauf für eine mögliche weitergehende Zusammenarbeit. Yahoo hatte stets betont, strategische Alternativen zu einem Verkauf zu prüfen, dabei war bereits eine Kooperation mit Google etwa bei Suchmaschinentechnik im Gespräch, wobei Yahoo die eigenen Portal-, Mail- und Inhaltsdienste auf der Basis einer Kooperation mit dem Konkurrenten weiter ausbauen wollte.
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Microsoft zeigte sich ziemlich verschnupft wegen der Pläne von Yahoo und Google: Eine Zusammenarbeit der beiden Firmen brächte Google bei Suchanzeigen einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent, warnte der Softwarekonzern vor dem Entstehen eines neuen Quasi-Monopols. Dies würde den Wettbewerb dramatisch einschränken. Allerdings rechnen auch Branchen- und Kartellrechtsexperten bei einer Kooperation von Google und Yahoo auf dem Online-Anzeigenmarkt mit starken Bedenken der Wettbewerbshüter. Microsoft dagegen hat immer betont, mit dem Kauf von Yahoo die bereits bestehende Dominanz von Google bei Internet-Suche und Online-Werbung brechen zu wollen. Der in den USA und in der EU wegen Verletzung des Wettbewerbsrechts und missbräuchlicher Ausnutzung einer Monopolstellung rechtskräftig verurteilte Softwarekonzern hatte zur gewünschten Übernahme von Yahoo hervorgehoben, dies würde den Wettbewerb fördern. Dies betonte Microsoft nun auch erneut in seinen Kommentaren zur Yahoo-Google-Kooperation.