Immer dann, wenn die Ratio besonders stolz auf sich war, lief vieles schief. Als Folge der Aufklärung zum Beispiel wurden die Klöster zerstört, die Bibliotheken vernichtet - immer im Namen der Vernunft, weil das ja alles „mittelalterlicher, dummer Tand“ war. Mit großen Werken der abendländischen Kultur- und Kunstgeschichte wurden Schlaglöcher gestopft
Ebenso wie in vielen anderen deutschen Städten loderten vor 76 Jahren auch in Nürnberg die Flammen. Auf dem heutigen Hauptmarkt vernichteten diese unter dem Beifall begeisterter Zuschauer Werke von Schriftstellern und Wissenschaftlern. Deren Bücher galten den NS-Machthabern als «undeutsch und volkszersetzend». An die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 erinnert jetzt eine kleine Ausstellung in der Stadtbibliothek.
Münster - Die Adresse machts: Als der „Katholische Bücher- und Lesehallenverein“ 1909 ins Krameramtshaus am Alten Steinweg zog, begann die eigentliche Geschichte der öffentlichen Bibliothek für jedermann in Münster. Gestern Abend wurde mit einem kleinen Festakt der 100. Geburtstag der Stadtbücherei gefeiert.
Vor hundert Jahren – am 1. April 1909 – überließ die Stadt Münster dem Katholischen Bücher- und Lesehallenverein das Krameramtshaus für eine symbolische Miete von einer Mark. Am 23. Mai stattete dann die Stadtverordnetenversammlung der öffentlichen Bücher- und Lesehalle einen Besuch ab und sagte eine finanzielle Förderung zu. Das Versprechen wurde dann in einer der nächsten Sitzungen des Gremiums eingelöst und der Zuschuss beschlossen. Damit übernahm die Stadt wesentlich die Verantwortung für den Betrieb der Bibliothek.
Frauen in Bewegung: 1918-1938. Biographien, Vereinsprofile, Dokumente Wer waren die Frauen, die sich in der österreichischen Zwischenkriegszeit für "Frauenstandpunkte" und "Frauenpolitik" einsetzten? In welchen Frauenvereinen und –organisationen engagierten sie sich für "Frauenrechte" und "Fraueninteressen"? An welchen Orten sind Personen und Frauenvereine in Erscheinung getreten? Wie waren die Beziehungen zwischen den AkteurInnen und welche Netzwerke bildeten sich zwischen Frauenorganisationen? Welche Publikationen wurden von Frauenvereinigungen herausgegeben? Was wurde zu "Frauenforderungen" oder zur "Frauenfrage" publiziert? Welche Vergangenheitsdeutungen wurden bereits damals zur Frauenbewegungsgeschichte veröffentlicht? Wo finden sich in Österreich Dokumente und Materialien zu diesen Themen? Frauen in Bewegung: 1918-1938. Biographien, Vereinsprofile, Dokumente Wer waren die Frauen, die sich in der österreichischen Zwischenkriegszeit für "Frauenstandpunkte" und
Oder die Wissensgesellschaft des Islam, wo Ärzte den Grauen Star operieren können und eifrige Sammler Bibliotheken anlegen, die mehr Bände enthalten als alle Büchereien des Abendlandes zusammen.
NÜRNBERG - Schuld waren wie so oft die Amis. 1959 überließ die US-Militärregierung den Nürnbergern ihr «book mobile«, mit dem sie die Bevölkerung in den Nachkriegsjahren mit Literatur versorgt hatte. Die damalige Volksbibliothek (heute: Stadtbibliothek) übernahm den LKW, ließ ihn überholen und bestückte ihn mit Büchern für Jung und Alt.
MAINZ (dpa) Das hebräische Buch ist knapp 250 Jahre alt und handelt von der Kabbala – der Mystik des jüdischen Glaubens. Sorgsam legt Andreas Lehnardt das in Leder gebundene Werk auf seinen Schreibtisch. „Sehen Sie diese handschriftlichen Einträge und Kommentare – sie sind neben dem Buchtext für die Wissenschaft besonders interessant“, erklärt der Mainzer Judaistik-Professor. Seit rund vier Jahren arbeitet er an der Johannes Gutenberg-Universität und kümmert sich intensiv um rund 5.500 Bücher, die von zwei jüdischen Gemeinden stammen und wie durch ein Wunder den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.
Eine Ausstellung in Berlin zeigt die Bücher, die während des Nationalsozialismus aus jüdischen Haushalten geraubt wurden. Die Werke zu finden, war eine Detektivarbeit
Sie blieb vor dem Regal mit Kinderliteratur stehen. Oh nein, nicht schon wieder dieses Thema. Sie ging weiter und stieß mit einer Bibliothekarin zusammen, die sie hier noch nie gesehen hatte. Ihr rotes Haar stand in wilden Locken wie ein Feuerkranz um ihren Kopf. Erst wollte sie weitergehen, dann bemerkte sie, dass diese sie genau beobachtete. Sie fühlte sich gemüßigt, sie wenigstens mit einem Nicken zu grüßen und sich so für den ungewollten Zusammenstoß zu entschuldigen. Überraschenderweise macht die Bibliothekarin einige Schritte auf sie zu und sagte: "Kommen Sie. Für Sie habe ich heute ein besonderes Buch."
HALLE/MZ. "Wenn ich es von meiner Seite aus betrachte, finde ich es eine Unverschämtheit, dass die Zweigbibliotheken schließen sollen und sogar die Fahrbibliothek wegfallen soll", macht Otto Alfred Holzhausen seinem Ärger Luft. "Wie sollen denn gerade die älteren Menschen so weite Wege bewältigen können wie bis zum Hallmarkt?", fragt er
Die Ausweitung des Bestandes und die damit gewachsene Bedeutung ist doch etwas, das aus Wolfenbüttel nach Europa hinausgestrahlt hat. Sie hatte einen Ruf, indem Casanova hierhergekommen ist: nicht um Liebeshändel zu suchen, sondern um sich eine Woche lang in die Bibliothek zu vertiefen. Das zeigt an, dass die Bibliothek in Europa einen Status hatte.
Mit dem Säbel wollen sie einen erbitterten Streit entscheiden - nämlich die Frage, ob die Studenten Bücher ausleihen dürfen. Der Bibliothekar stellt sich quer, der junge Hochschullehrer will das Ausleihrecht bis aufs Blut verteidigen. Der Kampf beginnt! Wild fuchteln die miserablen Fechter herum. Schon nach wenigen Sekunden wird der Bibliothekar an der Schulter getroffen, und die Sekundanten brechen das Duell ab - wohl auch, um Schlimmeres zu verhindern. Mit stolzgeschwellter Brust verlässt der Professor den Fechtplatz. Sein Name ist Joseph Alois Schumpeter.
In den feuchten Kellern eines verlassenen Betonbaus in Tiflis schimmeln tausende von Büchern aus Deutschland vor sich hin - entführt von sowjetischen Trophäenbrigaden während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Nun will Georgien die wertvollen Stücke zurück nach Deutschland schicken.
LEIPZIG (BLK) – Tausende Bücher, die im vergangenen Jahrhundert in Deutschland von den Nazis und den Sowjets erbeutet worden, lagern noch in öffentlichen Bibliotheken. Einst standen sie in den Bücherregalen von Schlossherren, Großgrundbesitzern oder jüdischen Familien. „Im 20. Jahrhundert kam es erstmals in der Geschichte vor, dass Bibliotheken sich aus Quellen bedienten, die nicht legal waren“, sagt Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Leipziger Universitätsbibliothek Albertina. „Das ist keine ruhmreiche Geschichte.“